Artikel in der Blogreihe zur Führung der Generation Y.

In dieser Reihe erfahren Sie, welche Erwartungen die Generation Y hat, 
welchen Einfluss sie auf Unternehmen im Wandel hat und wie diese Generation durch transformationale Führung und Servant Leadership geführt werden kann. 
Heute im zweiten Teil: transformationale Führung.

Die Artikel in der Serie:

  1. Erwartungen der Generation Y an die Arbeitgeber
  2. Transformationale Führung
  3. Umsetzung in der Praxis
  4. Vom Manager zum Leader
  5. Worauf in der Führung geachtet werden muss: Die Rolle des Ausbilders
  6. Die Kompetenzen der Führungskraft als Servant Leader

Die neuen Anforderungen an das Führungsverhalten der Generation Y fordern ein Umdenken bzw. eine Weiterentwicklung von klassischen Führungskonzepten, die auf einem reinen Austausch von Entlohnung bzw. Belohnung gegen Gehorsam beruhen. Das Konzept der transformationalen Führung ist auf den Politologen James McGregor Burns zurückzuführen und stellt eine Erweiterung der transaktionalen Führung dar. Im Kern des Konzepts steht die Annahme, dass höhere Produktivität und ein moralischeres (loyaleres) Verhalten durch gegenseitige Veränderung von Führenden und Geführten hervorgerufen wird.

Transformationale Führung wird in der Literatur oftmals der transaktionalen Führung gegenübergestellt. Transaktionale Führung basiert auf einem rationalen Austauschverhältnis (z. B. Gehaltserhöhung oder Bonuszahlung für Arbeitsleistung) zwischen Führungskraft und Geführten. Die Führungskraft kontrolliert sowohl den Weg als auch das Ziel dieses Austausches. Ein derartiges Vorgehen der bedingten Belohnung und Kontrolle steht im Gegensatz zur transformationalen Führung, bei der durch eine von der Führungskraft entwickelte Vision Sinn gestiftet wird, auf welche Werte die Organisation langfristig ausgerichtet sein soll.

Emotionalität als leitendes Prinzip

Das leitende Prinzip ist die Emotionalität, die Führungskraft wird bewundert. Dadurch wird ein Identifikationsprozess ausgelöst und der Mitarbeiter eifert diesem Vorbild nach. Dessen Leistungsfähigkeit steigert sich entsprechend. Darüber hinaus entsteht unternehmerisches Denken.

Des Weiteren sollen die Geführten aktiv von der Umsetzung und Erreichung dieser Vision und den erzielten Veränderungen partizipieren (Empowerment). Die Führungskraft soll die Mitarbeiter dabei unterstützen und sie dazu in die Lage versetzen. Transformational Führende erreichen noch mehr als transaktionale Führungskräfte, da sie die Geführten stärker mit einbeziehen und somit mehr Nachhaltigkeit erreichen.

Die Bedürfnisse der Geführten

Bass erweiterte den Ansatz der transformationalen Führung, indem er die Bedürfnisse der Geführten miteinbezog. Geführte brauchen ein starkes Vorbild, um sich persönlich herausgefordert zu fühlen und um als Einzelperson wahrgenommen zu werden. Die Führungskraft nimmt im Rahmen der transformationalen Führung eine entscheidende Rolle ein, die durch vier Faktoren geprägt wird:

  1. individuelle Einflussnahme,
  2. Inspiration und Motivation,
  3. intellektuelle Stimulation
  4. individualisierte Behandlung

Individuelle Einflussnahme

Individuell Einfluss nehmen Führungskräfte, die als ausdrucksstarke Vorbilder angesehen werden, Begeisterung verbreiten und integer handeln. Durch ein solches Verhalten gewinnen sie Anerkennung, Respekt und das Vertrauen der Geführten, wodurch eine emotionale Bindung erzeugt wird.

Inspiration und Motivation

Inspiration und Motivation vermitteln Führende, wenn sie hohe Erwartungen an ihre Mitarbeiter stellen und über eine fesselnde Vision motivieren. Die Mitarbeiter werden aktiv einbezogen und ermutigt, wodurch ihr Handeln einen Sinn bekommt und ihre Eigenverantwortlichkeit durch offene Kommunikation angesprochen wird.

Intellektuelle Stimulation

Intellektuelle Stimulation erreichen Führungskräfte, die ihre Mitarbeiter ermutigen, neue Perspektiven einzunehmen und ihre Standpunkte zu vertreten. Etablierte Denkmuster können so aufgebrochen werden und es entsteht Platz für Innovation und Kreativität.

Individualisierte Behandlung

flickr_Wolfgang-Wildner_Something-SomewhereDieser Faktor beschreibt Führungskräfte, die die Bedürfnisse ihrer Geführten aufmerksam beachten und ihre Interaktionen und Erwartungen dementsprechend gestalten. Dabei agiert der Führende zunehmend als Coach, der Mitarbeiter als individuelle Personen behandelt und ihre Kompetenzen entwickelt.

Im Mittelpunkt des Konzeptes steht eine von der Führungskraft auf Basis der langfristigen Werte und Kultur der Organisation entwickelte Sinn stiftende Vision, die durch Emotionalität beim Mitarbeiter einen Identifikationsprozess auslöst.

Neue Werte, Ãœberzeugungen und Motive

Transformational Führende verändern somit die Werte, Überzeugungen und Motive ihrer Mitarbeiter und heben sie von einer niedrigeren auf eine höhere Reifestufe. Sie bedienen dadurch den Anspruch der Generation Y an eine individuelle und wertschätzende Behandlung innerhalb eines Unternehmens.

Die Autoren: Ferihan Steiner ist erfahrene Beraterin, Trainerin und Coach in der strategischen Personal- und Organisationsentwicklung. Sie ist Führungsexpertin, Vortragsrednerin, Dozentin und Lehrbeauftragte an der Europäischen Fachhochschule Köln. Ihre Expertise umfasst die Themen Führungskräfte- und Teamentwicklung, Talentmanagement, die Begleitung sowie das Coaching in Veränderungsprozessen.

Dr. Marco Felten hat erfolgreich eine Controllingabteilung im Bereich Produktmanagement bei HDI aufgebaut. Er ist Experte in der Zusammensetzung von Teams und Einheiten zur strategischen Unternehmensentwicklung, für das Management von Projekten zur Prozessoptimierung und Organisationsentwicklung im Bereich Betrieb und Schaden sowie der Industrialisierung und Digitalisierung in der Versicherungswirtschaft.

(Bildquelle: „«Something*Somewhere» by Wolfgang Wildner via flickr, CC BY-SA 2.0, no changes | keine Änderungen)

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